Förderer im August Knorr-Bremse AG

Die Eisenbahn machte den Aufstieg möglich

Drei Jahre vor der Gründung des Deutschen Museums im Jahr 1903 legte der westpreußische Ingenieur Georg Knorr das Fundament für sein Unternehmen mit der von ihm entwickelten Knorr-Einkammerschnellbremse. Die Knorr Bremse GmbH mit Sitz in Berlin hatte damit sofort Erfolg. Schon 1905 wurde sie bei den deutschen Bahnen für Güterzüge, bald darauf als Einheitsbremse bei allen europäischen Bahnen eingesetzt. Das ermöglichte es dem Unternehmen, schon sechs Jahre später an die Börse zu gehen. Zu diesem Zeitpunkt war sein Gründer Georg Knorr jedoch schon tot, ein Jahr zuvor war er aus der Unternehmensführung ausgeschieden, er war schwer an Lungentuberkulose erkrankt. Vielleicht ist das auch der Grund, warum wir so gut wie nichts über eine Verbindung von Georg Knorr und Oskar von Miller wissen. Einzig dass Knorr schon 1906, also ein Jahr nach seiner Unternehmensgründung, Mitglied im Deutschen Museum geworden war, findet sich in den Annalen. Ein weiterer Beweis für die große Anziehungskraft des Museums.

1925 wurde die Wirkungsweise der Kunze-Knorr-Bremse, einer Weiterentwicklung der ursprünglichen Knorr-Bremse, im neuen Museum auf einer originalen Eisenbahnschiene anhand von zwei originalen Eisenbahnrädern aufwändig dargestellt. Hingegen wurde noch 1911 ein Angebot der Firma, dem Museum einen Prüfstand mit der Demonstration der Knorr-Druckluftbremse zu stiften, von Oskar von Miller persönlich abgelehnt. Angeblich wäre dafür in der Abteilung Landverkehr kein Platz zur Verfügung. Ebenso lehnte der Museumsgründer die angebotene Stiftung einer großen Demonstrationstafel zum Thema Bremsen im Eisenbahnwesen ab. Es ist schwer zu ermessen, warum der praktisch für alles Technische zu begeisternde Miller, der obendrein sein erstes Berufsjahr 1878-1879 bei der Königlichen Eisenbahnbau-Sektion in Dinkelsbühl verbracht hatte, im Falle Knorr so rigide reagierte. Fakt ist, dass Miller seine Zeit bei der Bahn nicht besonders genossen hatte, im Winter des Jahres 1879 wurde ihm als jüngstem Ingenieur die Streckenaufnahme der Sekundärbahn Kitzingen-Wiesentheid übertragen – ganz offenbar nur deshalb, weil sich aufgrund des kalten Winters kein anderer dazu bereit erklärt hatte.

In den 1920 und 1930er Jahren wurde dann auch der Kontakt des Deutschen Museums zu Knorr deutlich enger. Mit den Direktoren Wilhelm Hildebrand (seit 1924 Mitglied im Ausschuss des Museums) und Johann Vielmetter finden sich zahlreiche Briefwechsel mit der Unternehmensführung der Knorr-Bremse AG. Als die Firma dann nach dem Zweiten Weltkrieg nach München übersiedelte, war sie auch öfter als Stifter von Objekten vertreten. Und heute ist sie aus dem Kreis der Gründungsmitglieder der Zukunftsinitiative nicht mehr wegzudenken.

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